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9. und 10. April 2025
10.00 – 16.00 Uhr

Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände
Bayernstraße 110
90478 Nürnberg

Museumsarbeit in einer zunehmend polarisierten Gesellschaft

Frühjahrsakademie 2025


Ganz bewusst hat der Verfassungsgeber 1948 bei der Formulierung des Grundgesetzes Kunst und Wissenschaft unter besonderen Schutz gestellt: "Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei." (Artikel 5)

Klare Worte, sollte man meinen, aber ist dem wirklich so? Seitdem in europäischen Gesellschaften wieder verstärkt radikale Stimmen zu hören sind, sehen sich die Kulturinstitutionen, auch die Museen, zunehmend Angriffen und Vorwürfen bezüglich Programm oder Inhalten ausgesetzt. So wurde etwa Ende 2024 summarisch und diffus "das Bauhaus" und seine Ästhetik der Moderne als "undeutsch" diffamiert und gefordert, die Regierung solle in das wissenschaftliche Gedenkprogramm zu dessen 100-jährigem Jubiläum in Dessau eingreifen.

Es war nicht das erste Mal, dass versucht wurde, die oben zitierte Freiheit von Kunst und Wissenschaft einzuschränken. Mit der Zunahme radikaler Strömungen mehren sich auch die Versuche, eine missliebige Kultur auf dem Weg der Nicht-Finanzierung (De-Financing) mundtot zu machen. Ein Vorgehen, das aus Polen bekannt war, und das derzeit in der Slowakei Anwendung findet.   

Die Strategien, mit denen die Kunst gemäß politischen Vorgaben ausgerichtet werden soll, scheinen somit bekannt, aber trotzdem stehen Museen immer noch vor der Frage, wie sie damit umgehen sollen und können. Oder gibt es doch juristische Grenzen, die die Museen vor übermäßigem Einfluss durch die Politik schützen? Die Frühjahrakademie fragt in Vorträgen, Gesprächsrunden und Workshops nach Strategien im Umgang mit politischer Einflussnahme und populistischen Angriffen.

Eine gemeinsame Veranstaltung der Bayerischen Museumsakademie und des Dokumentationszentrums Reichsparteitagsgelände

Bitte wählen Sie bei der Anmeldung aus, ob Sie vor Ort oder online an der Tagung teilnehmen. Die Online-Teilnahme erfolgt über die Software Zoom. Sie erhalten den Link einen Tag vor dem Veranstaltungstermin per Mail zugesandt.

Programm vor Ort (Stand: 13.01.2025)

Mittwoch, 9. April 2025

09.30 – 10.00: Registrierung und Begrüßungskaffee

10.00 – 10.30: Begrüßung
PD Dr. Imanuel Baumann, Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände
Dr. Dirk Blübaum, Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern

10.30 – 11.00: Keynote | Museumsarbeit in Zeiten einer politisch polarisierten Gesellschaft
Olaf Zimmermann, Deutscher Kulturrat

Sektion 1 | Wie weit schützt Art. 5 die Arbeit der Museen?

11.00 – 11.30: Impulsvortrag zur Freiheit der Kunst in Art. 5 Abs. 3 GG
Dr. Gero Kellermann, Akademie für Politische Bildung, Tutzing

11.30 – 12.30: Podiumsdiskussion
Constanze Borckmann, Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus in Bayern
Ltd. RDin Monika Franz, Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit

Dr. Gero Kellermann, Akademie für Politische Bildung, Tutzing
Dr. Rudolf Neumaier, Bayerischer Landesverein für Heimatpflege e.V.
Moderation: Dr. Dirk Blübaum

12.30 – 14.00: Mittagspause zur Selbstversorgung

Sektion 2 | Haltung zeigen

14.00 – 15.30: Praxisbeispiele
• Haltung im Haus und in schwierigem Gelände
Dr. Sven Keller, Institut für Zeitgeschichte, Dokumentation Obersalzberg
• Partizipationsstrategien in der Konzept- und Vermittlungsarbeit
Sonia Schätz, Städtische Museen Landsberg am Lech
• Veranstaltungen (AT)
Jonas Peter, NS-Dokumentationszentrum München

15.30 – 16.00: Kaffeepause

Sektion 3 | Strategien im Umgang mit Herausforderungen

16.00 – 18.00: Workshops
• Kommunikation mit Ignoranten
Dr. Peter Modler, Unternehmensberatung Dr. Modler
• Argumentieren gegen populistische Angriffe
Sarah Dönges, M.A., Profil zeigen! Für eine starke Demokratie
• Strukturen der Unterstützung – Museen und Netzwerke
Dr. Uta Bretschneider, Zeitgeschichtliches Forum Leipzig

ab 19.00: Möglichkeit des gemeinsamen Abendessens (Selbstzahler)
            
Donnerstag, 10. April 2025

10.00 – 12.00: Exkursionen  
 
12.00 – 13.45: Mittagspause zur Selbstversorgung

Sektion 4 | Erfahrungsberichte    

13.45 – 14.30: Kultur im Land von Geert Wilders. Lernen von den Niederlanden
(und diesmal, wie man es nicht machen soll)
Prof. Dr. Andreas Blühm, Direktor des Groninger Museums a.D.

14.30 – 15.30: Podiumsgespräch | Berichte aus dem Alltag: Wie in der realen Situation handeln?
Dr. Uta Bretschneider, Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
Dr. Annette Ludwig, Klassik Stiftung Weimar
Dr. Ulrich Maly, Oberbürgermeister a.D. der Stadt Nürnberg
Dr. Tobias Pfeifer-Helke, Friedenstein Stiftung Gotha 
Moderation: Dr. Elke Kollar, Museumspädagogisches Zentrum München

15.30 – 16.00: Abschluss
Dr. Dirk Blübaum

Veranstaltungsbild: Straße der Menschrechte in der Kartäusergasse in Nürnberg, © KPZ, Foto: Thomas Ruppenstein



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Die Veranstaltung ist kostenfrei.

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